Naturgemäß ist in solch einem Umfeld die für verschiedenste Anlässe erforderliche und von unterschiedlichsten Stakeholdern umso mehr geforderte Unternehmensplanung mit hohen Unsicherheiten behaftet: Wer hat schon die eine Glaskugel, mit der die Zukunft zweifelsfrei bestimmt werden kann? Allerdings ist eine Orientierung an Mark Twains Motto „Voraussagen soll man unbedingt vermeiden, besonders solche über die Zukunft.“ im geschäftlichen Umfeld eben auch in diesen turbulenten Zeiten keine tragfähige Lösung!
Auch müssen sich Geschäftsmodelle im Spannungsfeld dynamischer Faktoren und hoher Veränderungsgeschwindigkeit bewähren. Innerhalb dieses Spannungsfelds ist es umso wichtiger, sich systematisch mit Möglichkeiten zur Anpassung oder weitergehenden Transformation des Geschäftsmodells auseinanderzusetzen und die Einflussfaktoren im Blick zu halten. Um über die finanziellen Effekte Transparenz zu gewinnen, sollte eine integrierte Unternehmensplanung erstellt werden. Szenario-Planungen ermöglichen dabei Unterschiede der finanziellen Auswirkungen zu verdeutlichen und eignen sich zudem für die Beurteilung der Trends. Vorsichtige Unternehmer sollten sich nicht nur auf hohe Energiepreise einstellen, sondern auch für ein Szenario vorsorgen, das im kommenden Winter Rationierungen von Energie für die Wirtschaft mit sich bringt. Auch können in einem Szenario die Lieferketten in den Blick genommen werden – und zwar nicht nur, was zu welchem Preis geliefert werden kann, sondern auch in welcher Menge und wie.
Sollten die Szenario-Planungen Finanzierungsbedarf verdeutlichen, so sind auf dieser Basis weitere geeignete Maßnahmen abzuleiten, zu ergreifen und das Überwachungsorgan zu informieren. Weiterer Nutzen bei der Ableitung der alternativen Szenario-Planungen ist, dass sie ermöglichen gängige Meinungen zu hinterfragen, das Denken zu erweitern, die Vorbereitung auch auf unwahrscheinliche Ereignisse zu verbessern und die wesentlichen Treiber der Entwicklung aufzudecken.
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Besondere Bedeutung erhalten Planungen bei Verhandlungen mit Finanzierungspartnern. Die Feststellung eines etwaigen Finanzierungsbedarfs, die Gefahr von Covenant Brüchen und mögliche Covenant Resets erfordern als Grundlage für die Verhandlungen und Finanzierungsentscheidungen plausible Planungen.
Unternehmensplanungen sind dann plausibel, wenn sie nachvollziehbar, konsistent und frei von Widersprüchen sind. Neben den allgemeinen Beurteilungsmaßstäben für eine Planung (z. B. Aktualität in Bezug auf den Anlass und zutreffende Beschreibung der Ausgangslage durch die zugrunde gelegten Ausgangsdaten, Verständnis vom Planungsprozess) wird die Plausibilität insbesondere anhand der drei folgenden Kriterien beurteilt.
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Eine auf vorstehenden Maßstäben basierende Unternehmensplanung hat den weiteren Vorteil, dass das Unternehmen mit der Planung und den möglichst monatlich durchzuführenden Soll-Ist-Vergleichen ein leistungsfähiges betriebswirtschaftliches Steuerungsinstrument besitzt, das laufend aufzeigt, ob und vor allem wo es nennenswerte Abweichungen von den Zielen und Planungen gibt. Das frühzeitige Erkennen dieser Abweichungen ermöglicht es im Rahmen eines Frühwarnsystems gezielt und kurzfristig einzugreifen, um negativen Entwicklungen vorzubeugen oder Optimierungen zu heben.
Verbesserung der Entscheidungsgrundlagen und Stärkung des Vertrauens
Mittels einer rechnerischen und formellen sowie materiellen Planungsplausibilisierung durch einen unabhängigen Dritten und der entsprechenden Berichte können Planungen nachvollzogen und typische Fehlerquellen bei der Erstellung ausgeschlossen werden. Insgesamt erhöht sich so die Qualität der Planung und die „Belastbarkeit“ für die Stakeholder. Dies stärkt die Verlässlichkeit, schafft Transparenz und verbessert Entscheidungsgrundlagen. Insb. Letzteres wird auch von den Stakeholdern, wie z. B. Finanzierungspartnern, positiv bewertet und oftmals explizit gefordert. Denn die Unternehmensplanung ist ein wichtiges und zentrales Instrument, um interessierte Dritte vom Leistungsvermögen und den Zielen des eigenen Betriebs zu überzeugen.
Zusammenfassend stellt der Planungs-Quick-Check durch einen unabhängigen Dritten folgende Nutzenvorteile dar:
- Unabhängige Beurteilung der Planung durch einen außenstehenden Dritten zeigt ggf. bestehendes Verbesserungspotenzial und stärkt die Verlässlichkeit der Planung, schafft Transparenz und verbessert die Entscheidungsgrundlagen.
- Die klare Aussage zur Validität/Plausibilität der Planung sowie die Analyse der steuerungsrelevanten KPIs und der Finanzierungs-Covenants in unserer Berichterstattung ist eine bewährte Grundlage sowohl für eigene unternehmerische Entscheidungen als auch für (externe) Finanzierungsentscheidungen.
- Die Robustheit der Planungsprämissen wird durch unsere Szenarien aufgezeigt, die gleichzeitig etwaige Grenzen der Kapitaldienstfähigkeit aufzeigen.