Wie wir jungen Gründern auf die Sprünge helfen

Es war ein „cooles Event“ an "coolem Ort“. Die Goethe-Universität in Frankfurt hat viel von einem amerikanischen Campus. Und das dortige „Casino“, der Ort der Preisverleihung, passte zur Unibator- und Start-up-Szene. Weder bieder noch schickimicki, sondern leger und unkonventionell. So wie viele der Gäste, die nicht „in Gala" kamen. Sakko und Turnschuhe, aber auch Kapuzenpullis mischten sich zu einer bunten Feierabend-Szenerie. Mittendrin: Die Finalisten des Wettbewerbs und Andrea Bruckner, die BDO als Sponsor vertrat.

Die UIC ist ein von der Goethe-Universität und dem Handelsblatt ausgerichteter Wettbewerb, der den Gründergeist an den Hochschulen fördern soll – eine Initiative, die auch BDO mit voller Überzeugung unterstützt. Mehr als 90 Teams hatten sich um die Preise beworben, rund ein Dutzend schafften es - nach einer Vorauswahl durch die Jury, der auch Andrea Bruckner angehörte - am Donnerstagabend ins Finale.

Optimierte Recherche und stressfreie Meetings

In der BDO Kategorie „Future Digital Working“ pitchten die Gründer-Projekte MinQi und SEEKWHENS gegeneinander. MinQi ist eine B2B-Plattform, die es Unternehmen ermöglicht, eine wissenschaftlich erprobte Anti-Stress-Methode in hybride und virtuelle Meetings zu integrieren. So können Teams nicht nur gemeinsam arbeiten, sondern auch in kurzen Sessions mit Meditation, Yoga, Atemtechniken und Selbstakupressur gemeinsam entspannen und neue Kraft tanken. „Mit MinQi können Sie den Arbeitsalltag gesünder gestalten“, warben Delphine Bradt und Sarah Mahr für ihr Projekt. „In unserer hektischen Arbeitswelt und unter den zusätzlich durch Corona erschwerten Bedingungen eine tolle Idee“, lobte Andrea Bruckner.

MinQi-Konkurrent SEEKWHENS hat eine digitale Lösung gegen die Informationsflut im Internet entwickelt. Ein Tool unterstützt die Recherchearbeit und sortiert die Treffer von Recherchen auf einer Zeitachse. Die Darstellung erfolgt mittels eines Zeitstrahls. So können sich Rechercheure anhand des zeitlichen Verlaufs eines Sachverhalts in die Materie einarbeiten. „Damit bändigen wir den Informations-Overload im Internet“, warb Kiran Banakar für seine Idee. „Das ist nicht nur für die Wissenschaft und den Journalismus eine interessante Lösung, sondern auch für uns in der Wirtschaftsprüfung, wo wir mit enorm vielen Informationen umgehen“, sagte Andrea Bruckner.

Publikum gab den Ausschlag

Im Urteil der Jury hatten beide Gründerprojekte ziemlich ebenbürtig abgeschnitten. Den Ausschlag gab deshalb das Publikum. Auch das war hin- und hergerissen. Schließlich votierte es mit knapper Mehrheit für SEEKWHENS, das 53 Prozent der Stimmen erhielt. Dafür gab es aus den Händen von Andrea Bruckner den UIC-Award, eine kleine Goethe-Büste mit VR-Brille.

Auch in anderen Kategorien gab es sehr überzeugende Gründerideen.

COMPREDICT beispielsweise bietet der Automobil- und Mobilitätsindustrie eine Lösung, die es ermöglicht, die außerordentlich großen Datenmengen aus den vernetzten Fahrzeugen auf einfache, sichere und effiziente Weise zu nutzen. KI-basierte virtuellen Sensoren berechnen aus vorhandenen Fahrzeugdaten neue Informationen wie z.B. die Reifenprofiltiefe, den Batteriezustand, die Fahrzeugmasse und allgemein die Komponentenbelastung und -alterung.

Divizends weltweit einzigartige B2C-Software hilft Privatanlegern, ihre zu viel gezahlten Quellensteuern auf Auslandsdividenden automatisiert und digitalisiert zurückzufordern.

Lidrotec wiederum entwickelt und baut Laseranlagen, die auf einem Laserprozess basieren, der durch eine kontrollierte Umströmung der Bearbeitungszone geringere Schnittbreiten und eine höhere Schnittqualität erreicht. Das reduziert die Anzahl beschädigter Chips von aktuell bis zu 10% auf 0%, und führt zu signifikanten Kosteneinsparungen für Halbleiterunternehmen.

„Faszinierend, welcher Wissenstransfer auch an deutschen Hochschulen entsteht“, sagte Andrea Bruckner nach der Preisverleihung und ging abends noch in den direkten Austausch mit einigen Gründerinnen und Gründern.