BDO und Helaba erwarten steigende Nachfrage für Sustainability-Linked Loans (SLL) im Mittelstand

BDO und Helaba erwarten steigende Nachfrage für Sustainability-Linked Loans (SLL) im Mittelstand

Nach Ansicht der BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen beziehen immer mehr Unternehmen Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Finanzierungen ein. Häufig kommen dabei Sustainability-Linked Loans (SLL) zum Einsatz, bei denen die Verzinsung an Nachhaltigkeitskomponenten geknüpft ist. Neben ESG-Ratings erfolgt die Bindung vor allem an sogenannte Nachhaltigkeitsindikatoren, wie z.B. die Höhe der Treibhausgas-Emissionen. Der Zugang zu dieser Finanzierung setzt verlässliche Informationen über die nichtfinanzielle Unternehmensleistung voraus, die bislang jedoch vor allem von großen, kapitalmarktorientierten Unternehmen berichtet werden.

Im Jahr 2021 erreichten die Sustainability-Linked Loans weltweit ein Volumen von 428 Mrd. USD. In Europa lag der Marktanteil von Konsortialkrediten mit einer an Nachhaltigkeitskriterien gekoppelten Zinsmarge bereits bei rund 40 %. Nach Ansicht von Alexander Rasch aus dem Sustainable Finance Advisory der Helaba wird die Nachfrage nach nachhaltigkeitsbezogenen Darlehen auch in den nächsten Jahren weiter steigen. „Ein wesentlicher Grund für die steigende Nachfrage besteht darin, dass auch mittelständisch geprägte Unternehmen Finanzierungen mit einem ESG-Element künftig einfacher darstellen können“, so Rasch.

Eine grundlegende Rolle wird dabei nach Ansicht der Experten der Helaba und BDO der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) zukommen. Die kommende Berichterstattung nach der CSRD kann als Grundlage und damit als Chance angesehen werden, wenn es darum geht, Stakeholdern wie Kreditgebern und Investoren verlässliche Nachhaltigkeitsinformationen zur Verfügung zu stellen. Insbesondere die konkrete Ausgestaltung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) wird diese Chance unterstützen.

Die künftige CSRD sieht im Vergleich zur derzeitigen Rechtslage eine deutliche Ausweitung des Anwendungsbereichs vor. In Deutschland wären dann statt bisher ca. 550 Unternehmen von öffentlichem Interesse zukünftig ca. 15.000 Unternehmen von den Berichtspflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen - darunter erstmalig zahlreiche große mittelständische Unternehmen. Nach Ansicht von Nils Borcherding aus dem Sustainability-Services Bereich von BDO können insbesondere von dieser Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung neu betroffene Unternehmen vor große Herausforderungen gestellt werden.

Der politische Entscheidungsfindungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Auf der Zielgeraden wird insbesondere um eine zeitliche Verschiebung der ursprünglich für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2023 geplanten Erstanwendung für große Unternehmen um ein bzw. zwei Jahre gerungen. Unternehmen sollten sich dennoch bereits frühzeitig mit den kommenden Änderungen der CSRD beschäftigen, rät Borcherding. „Dabei sollte die vielfach neue Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht als Belastung, sondern als Chance für die Unternehmen gesehen werden.“

Hier finden Sie die vollständige Publikation.

 

Über die Helaba:

 

Mit rund 6.300 Mitarbeitenden sowie einer Bilanzsumme von 212 Mrd. Euro gehört die Helaba-Gruppe zu den führenden Banken am Finanzplatz Frankfurt. Unternehmen, Banken sowie institutionellen Investoren bietet sie umfassende Finanzdienstleistungen aus einer Hand. Nachhaltiges Wirtschaften ist von jeher im Geschäftsmodell der Helaba verankert und entspricht ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag. Ziel ist es, ihre Kunden mit einem kompetenten ESG-Beratungsangebot und den passenden Finanzierungen auf dem Weg ihrer eigenen Nachhaltigkeitstransformation zu unterstützen. Die Sparkassen versorgt sie mit hochwertigen, innovativen Finanzprodukten und Dienstleistungen. Als Sparkassenzentralbank in Hessen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg ist die Helaba starke Partnerin für 40 Prozent aller deutschen Sparkassen. Mit ihrer Tochtergesellschaft Frankfurter Sparkasse ist sie regionale Marktführerin im Retail Banking. Gleichzeitig verfügt sie mit der 1822direkt über ein Standbein im Direktbankengeschäft. Die Landesbausparkasse Hessen-Thüringen als selbstständiger Geschäftsbereich der Helaba nutzt die Sparkassen als Vertriebspartnerinnen und ist Marktführerin in beiden Bundesländern. Im Rahmen des öffentlichen Förder- und Infrastrukturgeschäfts betreut die WIBank unter dem Dach der Helaba Förderprogramme des Landes Hessen. Über ihre finanzwirtschaftlichen Aufgaben hinaus engagiert sich die Helaba-Gruppe in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und fördert wegweisende Projekte in Bildung, Kultur, Umwelt, Sport und Sozialwesen.

Über die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft:

BDO zählt mit einem Umsatz von 285 Mio. Euro und über 2.000 Mitarbeitern an 27 Standorten zu den führenden Gesellschaften für Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen, Steuerberatung und wirtschaftsrechtliche Beratung sowie Advisory Services in Deutschland. Im Bereich Sustainability-Services berät und begleitet BDO Kunden mit hoher Expertise u.a. bei der Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten im unternehmerischen Geschäftsmodell sowie der Aufstellung von Nachhaltigkeitsberichten bzw. führt Prüfungen dieser Berichterstattungen durch. Die BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist Gründungsmitglied des Internationalen BDO Netzwerks, das mit über 95.000 Mitarbeitern in 164 Ländern vertreten ist und im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 10,3 Mrd. Euro erwirtschaftete.