Noch ein weiter Weg bis zur Digitalen Hochschulsteuerung

Noch ein weiter Weg bis zur Digitalen Hochschulsteuerung

Zwar empfinden fast alle Hochschulen das aktuelle Hype-Thema Digitalisierung als (sehr) wichtig, doch schon die Begriffsabgrenzung fällt offenbar schwer. Teilweise wird sogar jedes Vorhaben in Verbindung mit Informations- und Kommunikationstechnologie als Digitalisierungsprojekt eingestuft. Unabhängig von der konkreten Digitalisierungsdefinition zeigt sich aber dennoch ein einheitliches Bild: Die Hochschulen sehen sich in der überwiegenden Mehrheit weit entfernt vom Ideal einer Digitalen Hochschule.

Den möglichen Beitrag von ERP-Systemen zur Digitalisierung haben die Hochschulen zwar schon länger erkannt. Die unterschiedliche Qualität der genutzten Systeme und die Komplexität ihrer Einführung und Erweiterung tragen jedoch dazu bei, dass die Möglichkeiten digital unterstützter Hochschulsteuerung nicht ausgeschöpft sind. „Unsere Studie zeigt aber, dass praktisch alle Hochschulen, die HIS einsetzen, die Defizite dieses Systems erkannt haben und deshalb dabei sind oder vorhaben, auf die wesentlich leistungsfähigeren Lösungen von SAP und MACH umzustellen“, so Thomas Koppe, Modernisierungsexperte für den öffentlichen Sektor bei BDO.

Hinsichtlich einer ganzheitlichen Hochschulsteuerung zeigt sich eine positive Entwicklung: Mittlerweile nehmen die Hochschulen neben den klassischen Bereichen Finanzen und Personal dabei auch weitere Themen wie Drittmittel und Infrastruktur in den Fokus. „Aber auch hier bleiben die Ansprüche hinter der Realität zurück. „Excel-Management“ ist offenbar häufig immer noch eines der wesentlichen Steuerungsinstrumente“, so Koppe. „Allerdings sind die Hochschulen mit der Umstellung auf die leistungsfähigeren ERP-Systeme auf dem richtigen Weg. Ihre sukzessive funktionale Erweiterung und eine verstärkte Systemintegration machen dann wesentliche weitere Fortschritte möglich.“

Für die Studie Hochschulsteuerung mit ERP-Systemen 2018 wurden KanzlerInnen und VizepräsidentInnen beziehungsweise vergleichbare FunktionsträgerInnen von Hochschulen mit mehr als 1.000 Studierenden befragt. Die Studie kann kostenlos hier heruntergeladen werden.